Eine Jubiläums-Festwoche in Corona-Zeiten? Darauf mussten viele Trachtenvereine leider verzichten. Anlässlich des 100jährigen Bestehen des Vereins wollten auch der Burghauser Trachtenverein Almenrausch-Lindach ein Festwochenende veranstalten, mit Tanzlmusikabend, Tag der offenen Tür, Heimatabend und natürlich einem Festsonntag.

Dass dies in der aktuellen Situation nicht möglich sein würde, stelle sich bereits in den Frühlingsmonaten 2020 heraus. Ganz verzichten wollte man im Ausschuss allerdings nicht darauf und so entschied man sich in Absprache mit Stadt und Landratsamt für eine kleine, aber feine Lösung.


Das Festwochenende wurde daher auf einen Festsonntag reduziert und auch die Teilnehmeranzahl beschränkt. So wurden neben den Vereinsmitgliedern, natürlich Gauvorstand und Gebietsvertreter eingeladen. Auch die Vorstände der Gebietsvereine erhielten eine Einladung, ebenso wie ansässige Ortsvereine. Die Patenvereine wurden um eine Fahnenabordnung gebeten und natürlich christliche und städtische Vertreter geladen.

Ebenfalls mit dabei waren die Feuerwehr Burghausen, mit denen die Lindacher seit Jahren eine freundschaftliche Beziehung pflegen – und die Georgsbläser aus Raitenhaslach, die die Feier musikalisch unterstützen.

Am frühen Morgen begrüßte die Lindacher Blasmusik ihre Gäste mit musikalischen Einlagen am Burghauser Stadtplatz. Gegen 9:45 Uhr stellte man sich zum gemeinsamen Kirchenzug auf. Natürlich mit Mund-Nasenschutz, der von einigen Frauen des Trachtenvereins extra passend zur Tracht der Lindacher genäht worden war. So begab man sich mit zwei Zügen und musikalischer Begleitung in die nahe gelegene Pfarrkirche St. Jakob.

Dort wurde vom Burghauer Stadtpfarrer Erwin Jaindl der Festgottesdienst abgehalten. Unterstützt wurde er dabei vom Pfarrer der Evang.-Luth. Friedenskirche Burghausen, Dr. Diethard Buchstädt. Beide zelebrierten einen würdigen Festgottesdienst, der musikalisch von Mitgliedern des Vereins gestaltet wurde. Außerdem weihten sie das Fahnenband, dass von Stefanie Wimmer anlässlich des Jubiläums gestiftet wurde.

Im Anschluss folgten die Festreden vom 1.Vorstand Stefan Niedermeier, 1. Gauvorstand Peter Eicher, 1.Bürgermeister Florian Schneider sowie den Patenvereinen.

Überraschend kam für den 1.Vorstand seine eigene Ehrung, die vom 2.Vorstand Herbert Leidmann jun., sowie der Schriftführer Christoph Rauchenschwandtner vorgenommen wurde. Das Jubiläum nahmen sie zum Anlass ihren 1.Vorstand gebührend zu ehren. Stefan Niedermeier ist nicht nur seit 31 Jahren im Verein, sondern seit 25 Jahren im Ausschuss tätig. Von 1995 bis 2001 als Vereinsmusiker, von 2001 bis 2009 als 2.Vorstands und seit 2009 1.Vorstand. Als Dank erhielt er ein Trachtenmesser mit persönlicher Widmung, seine Frau Silke einen Rosenstock, die „Burghauser Rose“.

Nach dem Gottesdienst stellte man sich zum Festzug auf, der in zwei Zügen durch die Burghauser Grüben und über die Salzlände zurück zum Burghauser Stadtplatz führte. Der erste Zug wurde dabei von der Lindacher Blasmusik angeführt, der zweite von den Georgsbläsern Raitenhaslach. Danach wurden die Gasthäuser Bayerischer Hof, Augustiner am Stadtplatz und Hotel Post aufgesucht um dort das Mittagessen zu sich zu nehmen. Die Gasthäuser hatten dank des guten Wetters noch zusätzliche Tische im Freien aufgestellt und so war auch hier der Mindestabstand kein Problem.

Ebenfalls verteilt hatten sich die Lindacher Blasmusik, die Georgsbläser und die Lindacher Tanzlmusi und spielten sie abwechselnd in den verschiedenen Biergärten auf. Die Aktiven-Gruppe des Burghauser Trachtenvereins zeigte einige Darbietungen und auch die Lindacher Goaßlschnalzer ließen es am Stadtplatz richtig krachen.

Gegen Abend wagten sich einige Georgsbläser noch auf den 79m hohen Glockenturm der Stadtpfarrkirche St. Jakob und ließen von dort ihre Melodie über die Burghauser Altstadt erklingen.

Auch wenn das Fest anders ausfiel als ursprünglich geplant, so war es doch eine schöne, einmalige und den Umständen entsprechend angepasste Veranstaltung welche allen Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.