Goaßlschnalzen ist ein bayerisch-österreichischer Brauch. Dabei wird mit der Goaßl (Peitsche) zu musikalische Begleitung geschnalzt, d.h. die Goaßl so wird mit einer bestimmten Technik bewegt, dass Schnalzlaute entstehen.

Das Goaßlschnalzen entwickelte sich durch die vielen Fuhrleute in früheren Jahrhunderten. Wenn sie sich begegneten oder in Ortschaften einfuhren wurde mit der Goaßl geknallt. Die Fuhrmänner entwickelten dabei unterschiedliche Knallfolgen um sich von den anderen zu unterscheiden. Es entstanden unterschiedliche Schlagarten wie der Vorhandschlag, der Rückhandschlag und der Doppelschlag, später auch die Triangel.

Nach einer Vorführung der Burgkirchner Goaßlschnalzer wird 1979 bei Martin Grundner der Ehrgeiz geweckt, auch bei den Lindacher Trachtlern eine eigene Gruppe zu gründen. Am 28. April 1979 schart er einige Burschen und Männer aus dem Verein um sich und beginnt mit dem Probenbetrieb. Die Sommermonate über lassen es die Schnalzer auf dem Hof der Familie Staudhammer krachen, und in den Wintermonaten wird auf eine städtische Turnhalle ausgewichen.

Bis 1992 leitete Martin Grundner die Lindacher Goaßlschnalzer. Er trainierte nicht nur die schneidigen Mannerleit, sondern fertigte auch die Goaßln selbst an. Nicht nur die Lindacher Schnalzer sondern auch umliegende Schnalzergruppen gehörten zu seinem Kundenkreis. Als er 1992 aus Altersgründen die Führung an Max Ertl abgab, bestanden die Lindacher Goaßlschnalzer aus einem festen Stamm von elf Schnalzern und vier Ziachspielern.

2008 gründete Max Ertl die erste Lindacher „Jugendschnalzer-Gruppe“. Sie bestand anfangs aus einigen jungen Burschen im Alter von 13 bis 17 Jahren die mittlerweile nach drei Jahren Training schon gut mit den „Alten“ mithalten können.

Nach dem überraschenden Tod von Max Ertl, am 20. Mai 2009 erklärte sich Ludwig Staudhammer jun. als einer der Dienstältesten bereit, die Leitung der Goaßlschnalzer zu übernehmen.

Dieses Amt führte er gewissenhaft aus, übergab es aber aus beruflichen Gründen im April 2017 an Christoph Rauchenschwandtner, der seither die Lindacher Goaßlschnalzer führt.

Nicht nur bei vereinseigenen Veranstaltungen zählt ein Auftritt der Lindacher Goaßlschnalzer zu den Höhepunkten. So können die Schnalzer schon auf viele Auftritte bei privaten oder öffentlichen Veranstaltungen, wie die Eröffnungsfeier der Landesgartenschau 2004 in Burghausen zurückblicken, und selbst im fernen Japan sind sie keine Unbekannten mehr. Besonders stolz sind sie auch darauf, dass sie eine der wenigen Schnalzergruppen im Gebiet sind, die es beherrschen, einen Zwiefachen mit zwei Goaßln zu schnalzen.

Aktuell bestehen die Lindacher Goaßlschnalzer aus 15 Schnoizern und 1 Musiker die 1x wöchentlich ihrem Hobby nachgehen. Dazu treffen sie sich je nach Jahreszeit entweder auf dem Hof der Fa. Staudhammer, oder in der Hans-Kammerer-Turnhalle.

2019 feierte die Lindacher Goaßlschnalzer ihr 40jähriges Gründungsjubiläum zusammen mit der Lindacher Blasmusik. Dazu gab es vom 20. bis 22. September 2019 ein Festwochenende mit Schnoizer- und Blasmusiktreffen.

Probenzeiten

Gruppenleiter

Christoph Rauchenschwandtner

Sommer

Montag

20:00 Uhr

Hof der Familie Staudhammer

Ulrich-Schmid-Str. 17
84489 Burghausen

Winter

Montag

19:30 Uhr

Turnhalle der Hans-Kammer-Grundschule

Mozartstraße 8
84489 Burghausen