1920 gründeten beim Pius Wastl im Burgrieden (heute Hotel Glöckelhofer), 17 trachtenbegeisterte Männer den Trachtenverein Almenrausch-Lindach, der sich alsbald dem Gauverband I in Traunstein anschloss.

1924 wechselte der Verein sein Lokal und zog in den Lindacher Hof um. Nachdem dieser, nach mehr als 60 Jahren, 1989 komplett umgebaut und saniert wurde, verlor auch der Trachtenverein seine „Heimat.

Mit großer Mühe fand man nun im Gasthaus Müllerbräu eine Unterkunft und konnte dort den vorhandenen Saal für Veranstaltungen, sowie den Probenbetrieb nutzen. Fünf Jahre später zog der Trachtenverein in die Johannes-Hess-Schule, wo sich die Gruppen zu geregelten Zeiten treffen konnten. Der Unterrichtsraum im Kellergeschoss des Schulgebäudes war eine Notlösung – konnte aber nicht von Dauer sein.

Als im Jahr 1998 in Burghausen das Bürgerhaus eröffnet wurde, fand sich dort auch ein Platz für die „Lindacher“. Im Keller wurde dem Trachtenverein ein Probenraum mit Kochzeile und einen Umkleideraum zur Verfügung gestellt, das Vereinslokal blieb nach wie vor das Gasthaus Müllerbräu.

Der Trachtenverein war dankbar für die Unterkunft, doch es stellte sich bald heraus, dass dies auch nur eine Übergangslösung sein konnte. Der Probenraum war für Figurentänze wie „Sterntanz“ und „Kronentanz“ wenig geeignet, da die Decke zu niedrig und auch der Platz zu beengt war. Auch gab es keinen geeigneten Lagerraum für die zahlreichen Utensilien des Vereins wie Trachten, Fahnen und Musikinstrumente.

Im Jahr 2004 fand in Burghausen die Landesgartenschau statt. Zu diesem Zweck erwarb die Stadt das „Lindenheim“, das sich im Mittelpunkt des heutigen Stadtparks befindet. Ursprünglich sollte das baufällige Gebäude für die Landesgartenschau genutzt und anschließend abgerissen werden. Der Trachtenverein sah jedoch im Lindenheim nicht nur ein altes Bauernhaus, sondern vielmehr ein zentral gelegenes Vereinsheim, das sowohl als Unterkunft als auch Veranstaltungsort dienen kann.

Nachdem auch der 1. Bürgermeister der Stadt Burghausen, Hans Steindl, davon überzeugt war, dass das Lindenheim der optimale Platz für die Lindacher sei, wurde am 01. Mai 2005 der feierliche Spatenstich zum Umbau des Lindenheims vorgenommen.

In den darauf folgenden Wochen und Monaten investierte der Trachtenverein in das Lindenheim mehr als 5.000 Stunden an Eigenleistung. Zu den Gesamtbaukosten steuerte der Verein insgesamt rd. 50.000 Euro aus der Vereinskasse bei.

Im Zuge der Um- und Neubaumaßnahme wurden in dem ehemaligen Wohnhaus neue Fenster eingebaut, neue Decken eingezogen und Fußböden erneuert. Im Bereich des ehemaligen Kuhstalls wurden neue Stahlbetonbodenplatten und Zwischenwände eingebracht. Die gesamte Elektro- und Wasserinstallation wurde neu verlegt.


Der alte Lindenheimstadl

Der einsturzgefährdete Stadel wurde abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt, der heute als Proben- und Veranstaltungsraum genutzt wird. Neue Außenanlagen, eine Terrasse und Grünanlagen rund um das Lindenheim bildeten den Abschluss der Baumaßnahme.

Die Lindacher Blasmusik erhielt einen eigenen Probenraum im Obergeschoß des Gebäudes. Neben getrennten Umkleideräumen für Dirndl und Buam gibt es auch ein Musik-, sowie ein Gewandzimmer und eine gemütliche Bauernstube für das gesellige Beisammensein.


Dank der Stadt Burghausen, der Gebrüder Leidmann, der zahlreichen Unterstützung durch die Vereinsmitglieder und verschiedener Burghauser Firmen, konnte das Lindenheim mit einem „Tag der offenen Tür“ am 30.April 2006 feierlicher eröffnet werden.

Die Stadt Burghausen mit 1. Bürgermeister Hans Steindl bewilligte die Nutzung des Lindenheimanwesens als Vereinsheim für die Lindacher Trachtler. Am 1. Mai 2005 beim Maibaumaufstellen wurde der symbolische Spatenstich für das zukunftsträchtige Projekt vollzogen.



v. l.: Stefan Niedermeier, Werner Fischer, Anton Schwab, Hans Steindl, Werner Niedermaier, Christoph Unterhuber
Ehrenmitglied Philipp Landsberger beim Fertigen der Fenster

Der Name des Hofes sollte übernommen werden, nämlich Lindenheim. Die gute Zusammenarbeit zwischen Trachtenverein und der Stadt Burghausen, sowohl bei der Planung als auch bei den finanziellen Belangen, ist besonders erwähnenswert. Im Sommer 2005 war es dann soweit, der Umbau bzw. Neubau konnte beginnen.

Ab 15. Juni wurde Montag bis Freitag fünf Stunden gearbeitet. Männer aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen zwischen 20 und 82 Jahren halfen tatkräftig beim Umbau mit. Die Projektbeschreibung von Stefan Niedermeier setzte Werner Niedermaier im Plan Punkt für Punkt um.

Unser Kassier Werner Fischer war für die Koordinierung des Baus zuständig. Dies bedeutete den krönenden Abschluss seiner langjährigen Tätigkeit im Vereinsausschuss. Er erklärte die Arbeiten in Kurzform so: „Putz der Jahrhunderte herunterhauen, die desolaten Mauern abbrechen, Fenster ausbauen, neue Fensterstürze betonieren, Lastverteiler unter die Balken setzen, damit die Standsicherheit und die Statik stimmen, neue Decken einziehen und Fußböden erneuern, Erdaustausch im Bereich des ehemaligen Kuhstalls, Stahlbetonböden und neue Zwischenwände setzen, neue Türöffnungen freihalten“ – also eine Vielzahl an Renovierungsarbeiten.

Ehrenmitglied Werner Fischer bei der Bauüberwachung
Fleißige Helfer vor dem eingerüsteten Lindenheim


Es kristallisierten sich drei Gruppierungen heraus:

1. Diejenigen, die ihre handwerkliche Leistung zur Verfügung stellten.

2. Die Spender, ohne die ein solches Bauprojekt nicht möglich gewesen wäre und

3. die vielen „Wallfahrer“, die die Handwerker mit Brotzeit versorgten und sich fast täglich nach den Fortschritten auf der Baustelle erkundigten.



In fast einjähriger Um- und Neubauzeit wurde aus dem ehemaligen Stadel ein riesiger Veranstaltungs- und Probenraum, im renovierten Altbau fanden Umkleiden für Buam und Dirndl, Aufenthalts- und Musikräume, Büros und Lagerräume ihren Platz.

Bei der Einweihung des Lindenheims am Sonntag den 30. April 2006 war dann der gesamte Trachtenverein beteiligt. Projektleiter Werner Niedermaier, Bauleiter/Koordinator Werner Fischer und Projektbeschreiber Stefan Niedermeier zeigten an diesem ereignisreichen Tag ihre Erleichterung über die Vollendung des Projekts. Die beiden Pfarrer Josef Stemplinger und Karlheinz Modschiedler sprachen den kirchlichen Segen für das neue Vereinsheim. Der Gauvorstand Peter Eicher und die Patenvereine waren anwesend und gratulierten dem stolzen Verein.

Mit fast 5000 Arbeitsstunden an Eigenleistung, finanzieller Unterstützung der Stadt sowie Gönner und Förderer des Vereins und auch finanzieller Eigenleistung entstand mitten in Burghausen die neue Heimat der Lindacher Trachtler.

Neben vielen anderen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern bedankt sich der Verein besonders bei Herbert Leidmann für die gewissenhafte Durchführung der Hausmeistertätigkeiten sowie bei Alexandra Reiter dafür, dass sie zusammen mit ihren fleißigen und freiwilligen Helferinnen Sorge trägt, damit es bei den zahlreichen Veranstaltungen an nichts fehlt, und dass unser Trachtenheim stets in einem sauberen Zustand ist.

Das Lindenheim, als zentraler Ort für Brauchtum und Tradition wird dem Trachtenverein Almenrausch-Lindach sicher noch sehr lange Freude bereiten.


Einblick in die Küche
s´Musikstüberl
Unser Gruppen bei der Probe im neuen Lindenheimsaal

ANFAHRT ZUM VEREINSHEIM

Mehringer-Str. 17
84489 Burghausen