Schon um 1883 erkannte der Schullehrer Josef Vogel aus Bayerischzell, dass es nötig war, die Trachten, die überlieferten Plattler, Tänze und die bayerischen Bräuche in besonderen Vereinen bewusst zu pflegen und zu erhalten. So wurden in vielen Orten Trachtenerhaltungsvereine gegründet. Keimzelle für unseren Trachtenverein war der Lindacher Burschenverein, den es schon vor dem ersten Weltkrieg gab.

1920 fanden sich auch in der aufstrebenden Industriestadt Burghausen 17 trachtenbegeisterte Männer zusammen und gründeten beim Gasthof „Pius Wastl“ (heute Hotel Glöcklhofer) unseren Trachtenverein. Noch im selben Jahr trat der junge Verein dem Gauverband I (Sitz Traunstein) bei.

Lindacher Burschenverein

Neuaufnahmen aus den Reihen des Burschenvereins, vom Bauern- und Handwerkerstand, vom Salzachtaler Stammverein und neu zugezogene Fabrikarbeiter ließen die Mitgliederzahl in vier Jahren auf 65 ansteigen. Ludwig Hammerstingl, Anton Pfluger und Franz Wurmhöringer wechselten sich bis 1925 als 1. Vorstände ab.


Unsere erste Vereinsfahne 1924

1924 wechselte der Verein sein Lokal und zog in den Lindacher Hof um. Der Wunsch vieler Mitglieder eine Fahne anzuschaffen löste allerlei Aktivitäten aus. Die ständige Geldentwertung im Jahre 1923 erforderte zuletzt eine Erhöhung des Monatsbeitrages von 50 auf 200 Mark, um dann beim Esterbauer um 200 Millionen den Stoff für die neue Fahne kaufen zu können. Die erste Fahne wurde dann erst nach der Inflation fertig gestellt. Für das Sticken im Kloster und das erforderliche Zubehör wurden nochmals 200 Goldmark ausgegeben.


Am 17. August 1924 wurde zur Freude aller dann die neue Fahne geweiht. Die Patenschaft übernahmen die Alt-Reichenhaller und stellten großzügig die Festkapelle.

1925 starb der junge Vorstand Franz Wurmhöringer, und es wird Sepp Mühlhofer zu seinem Nachfolger gewählt.

1928 wurde unser Ehrenmitglied Sattlermeister Dominikus Esterbauer in den Gauausschuss gewählt. Es war eine Ehre für ihn aber auch für unseren jungen Verein.

1933 gründeten Sepp Wegerer, Ludwig Schroll und Balthasar Böck eine neue Plattlergruppe.

v. l.: Sepp Wegerer, Ludwig Weindl, Balthasar Böck; Mitte: Martin Grundner, Georg Storfinger, Hans Gruber; Unten: Anton Weindl, Wasti Hiergeist

Ebenso 1933 stellten wir mit großer Freude den ersten Maibaum in Lindach auf.

Maibaum vor dem Lindacher Hof 1956

1934 hielt Vorstand Sepp Mühlhofer eine energische Ansprache mit der Forderung, dass die „Politik beim Trachtenverein nichts zu suchen hat“, und er gab daraufhin sein Amt ab. Im selben Jahr wurde Hans Gruber zum Nachfolger gewählt. Mit größter Tatkraft und erheblichen finanziellen Mühen wurden wieder neue Trachten angeschafft. Eine Jugendmusik entstand. Die Lindacher Buam konnten nicht nur platteln sondern auch musizieren.

1936 warben bei einer Veranstaltung der Salzachtaler im Jettenbacher Hof die braunen Genossen aufdringlich für den Beitritt unseres Vereins zur „KdF“. Vorstand Gruber und unser anwesender Gauvorstand Thomas Bacher durften das Wort nicht ergreifen und verließen das Lokal. Einige Mitglieder traten der Kulturgemeinschaft bei.

1937 trat Vorstand Hans Gruber zurück. Als Nachfolger wählten die Mitglieder den humorvollen Maurerpolier Hans Schwab. Unser 1. Vorstand Hans Schwab verstand es durch seine „Schlitzohrigkeit“ den Verein zusammenzuhalten, bis auch er zur Wehrmacht musste.

1940 stellte unser Gruber Hans jun. eine neue Buamagruppe zusammen und lehrte sie das Schuhplatteln.

Zum Kriegsende 1945 retteten einige Mitglieder die Fahne und das Inventar vor Plünderungen und versteckten sie beim Schwab Hans.

Von 1946 bis 1948 war Schreinermeister Sepp Breitenberger unser 1. Vorstand.

Jugendausflug nach Mehring 1947

Im Mai 1948 stand der Verein Pate bei der Fahnenweihe des Volkstrachtenvereins Eggenfelden. Noch vor der Währungsreform entsprachen wir der Bitte des Eggenfeldner Trachtenvereins, die Patenschaft für seine Fahnenweihe zu übernehmen.

1948 wählten die Mitglieder Hans Gruber sen. wieder zum 1. Vorstand. Seine selbstlose und umsichtige Vereinsführung ermöglichte den schwierigen Wiederaufbau der Vereinsstruktur. Im Herbst wählten die Delegierten in Traunstein unseren humorvollen Schwab Hans zum Gebietsvertreter.

Auftritt beim Gartenfest vor dem Lindacher Hof 1949

l. Andreas und Heribert Unterhuber, Sepp Schweighofer


1951 war die erste Trachtenwallfahrt des Gauverbandes I nach Maria Eck. Ebenso 1951 fanden in Recklinghausen die Ruhrfestspiele statt. Zu diesen wurden vom DGB (Deutscher Gewerkschaftsbund) acht Trachtenpaare und die Volksmusikgruppe geladen.

Der Höhepunkt 1951 war das 61. Gaufest des Gauverbandes I, welches erstmals in Burghausen gefeiert wurde. 17 Musikkapellen und 121 Vereine mit rund 4000 Trachtlern kamen nach Burghausen.

Der Festverein 1951

Der Bau eines großen Festsaales durch die Herbergseltern Maria und Hans Mayer eröffneten unserem Verein gute Möglichkeiten für Veranstaltungen und die Probenarbeit.

Unsere zweite Vereinsfahne 1956

Zur zweiten Fahnenweihe 1956 kamen 37 Vereine und drei Musikkapellen. Der Trachtenverein Alt Reichenhaller übernahm abermals die Patenschaft.

Der Verein ging aus diesem Fest äußerst gestärkt hervor und baute viele Aktivitäten weiter aus: das Theaterspiel, die Weihnachts- und Josefifeiern, Heimatabende, Faschingsbälle, Ausflüge, die Jugendausbildung und geregelte Vereinsabende mit Tanz, Musik und Gesang.

Von 1955 bis 1999 bereicherte die erfolgreiche Lindacher Volksmusik viele Vereinsveranstaltungen, Sänger- und Musikantentreffen musikalisch auf hohem Niveau

v. l.: Rosemarie Baier, Hans Gruber, Andreas Unterhuber, Georg Traßl, Hans Unterhuber

1955 entstand der Lindacher Viergesang. Die beliebte Gesangsgruppe blieb bis etwa 1996 zusammen.


v. l.: Georg Traßl, Hans Unterhuber, Hans Gruber, Andreas Unterhuber

1956 ernannte der Gauausschuss unseren Gruber Hans jun. zu einem der zwei Mitarbeiter des Gauvorplattlers.

1958 trat der bescheidene aber erfolgreiche 1. Vorstand Hans Gruber aus Altersgründen zurück und wurde zum Ehrenvorstand ernannt. Mit Franz Niedermaier wurde ein langjähriges Ausschussmitglied ins höchste Vereinsamt gewählt. Mit großem Tatendrang leitete er eine neue Epoche im Vereinsgeschehen ein. Das Gausingen und –musizieren wurde im Dezember 1958 erstmals in Burghausen durchgeführt unter der Leitung von Gauliederwart Hans Schwab.

In Verbundenheit mit den Heimatvertriebenen übernahmen wir Lindacher 1965 zum 15-jährigen Jubiläum mit Fahnenweihe für die „Eghalanda Gmoi z´Burghausen“ die Patenschaft.

Anfang der 60-er folgte die erfolgreiche Lindacher Volksmusik der Einladung des Bayerischen Rundfunks für die Tonaufnahme von ca. 30 Musikstücken welche wiederholt gesendet werden.

1968 durfte auch die Flötengruppe zu Rundfunkaufnahmen nach München fahren. In den folgenden Jahren entstanden im Verein viele junge Musikgruppen sowie ein Kinderchor.

1968 starb der hochgeschätzte Volksmusikpionier und Ehrenbürger der Stadt Burghausen Hans Kammerer. Im selben Jahr inszenierte Hans Unterhuber im Lindacher Saal das erste Burghauser Adventsingen, das im zweijährigen Rhythmus im Burghauser Stadtsaal bis in die Gegenwart weitergeführt wird.

Ebenso freuten wir uns 1968 über das 200ste Mitglied. Im selben Jahr änderten wir unseren Vereinsnamen von „Almenrausch Burgfrieden“ in „Almenrausch-Lindach Burghausen“. Volkstanzwart Hans Unterhuber organisierte 1968 mit Georg v. Kaufmann und der Teisendorfer Tanzlmusik unseren ersten öffentlichen Volkstanzabend.

Hans Unterhuber
Lindacher Plattler beim Gauheimatabend
Lindacher beim Festzug am Gaufestsonntag 1970

Am 11. und 12. Juli 1970 feierten wir unser 50-jähriges Gründungsfest, verbunden mit dem 80. Gaufest.

Am Festsonntag trafen 180 Vereine mit 27 Musikkapellen aus Bayern und Österreich ein. Burghausen stand zwei Tage im Zeichen bayerischen Brauchtums. Noch im selben Jahr wurden die fünf Mitglieder der Lindacher Volksmusik vom Bürgermeister der Stadt Burghausen Georg Miesgang mit der silbernen und Vorstand Franz Niedermaier mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.

1971 bis 1985 wirkten die erste und die zweite Lindacher Dirndldreigesangsgruppe bei vielen Veranstaltungen musikalisch mit.

1972 riefen Landrat Seban Dönhuber und Gebietsvertreter Franz Niedermaier die Kreisheimatabende ins Leben.

Für die Fahnenweihe unseres Brudervereins „Grenzlandler-Leonberg“ übernahmen wir 1972 gerne die Patenschaft. Im selben Jahr durften die Lindacher Musikanten und der Dirndldreigesang für die Sportler aus aller Welt bei den Olympischen Spielen im Rahmen eines Kulturprogramms einen Musik- und Liederabend gestalten.

1977 und 1983 unternahmen wir Vereinsausflüge nach Fumel in Süd-Frankreich, der Partnerstadt von Burghausen. Tanz-, Plattler- und Musikgruppen sowie die Goaßlschnalzer gestalteten Brauchtumsabende zur Freude der französischen Gastgeber.

Franz Niedermaier und Seban Dönhuber

1977 bat uns der Bruderverein „Enzian Töging“, für seine zweite Fahnenweihe die Patenschaft zu übernehmen. Wir waren gerne bereit und halfen bei der Gestaltung dieses schönen Festes mit.

Seit 1979 halten wir jedes Jahr auf dem „Schmalzgruberhof“ unseren beliebten bayerischen Hoagart´n ab.

v. l.: Franz Dillinger, Helmut Dillinger, Werner Vitzthumecker, Alfred Schwab

Ein besonderes Erlebnis war 1979 der Ausflug nach Wilhelmshaven. Im Gorch-Fock-Haus veranstalteten wir einen Bayerischen Heimatabend, wobei die Lindacher Klarinettenmusik unter Franz Dillinger ihren ersten Auftritt hatte.

1979 fand sich auch eine Goaßlschnalzergruppe unter Martin Grundner zusammen.

Ebenso 1979 begann Alfred Schwab mit einer Bläsergruppe (heute „Lindacher Blaskapelle“).

1981 bildete sich eine neue Theatergruppe, die unter der Leitung von Wolfgang Schweighofer selbst geschriebene Einakter bei unseren Weihnachtsfeiern aufführt. Die Aufgabe des Theaterwarts hatte 2005 Ludwig Staudhammer übernommen und führt dieses Amt bis heute aus.

1984 erfreuten die „Burghauser Dirndl“ mit ihrem ersten Auftritt (später „Burghauser Sängerinnen“).

2001 „Die Vereinssitzung“

v. l.: Gerhard Passer, Uschi Landsberger, Werner Niedermaier, Hildegard Greimel, Ludwig Staudhammer

1986 übernahm Peter Schweighofer das Amt des langjährigen Musikwarts Hans Unterhuber. Seinem emsigen Streben nach neuen Musikgruppen entsprang die Lindacher Hausmusik mit folgender Besetzung: Peter Schweighofer – Leitung/Geige; Evi Zimmermann – Geige; Philipp Landsberger – Gitarre; Heidi Kammhuber – div. Blockflöten; Conny Reichert – Blockflöte/Hackbrett; Daniela Lanner – Blockflöte/Hackbrett; Christine Baumgartner – Harfe; Christine Schröpfer – Kontrabass/Zither; Ulrike Bernecker – Zither.

Die Hausmusik war bis in die 90er Jahre aktiv. Neben vielen Auftritten bei den verschiedenen Vereinsveranstaltungen war die Mitwirkung bei einem Hoagart in Inzell während einer Liveaufnahme vom Bayerischen Rundfunk ein kleiner Höhepunkt. Die Besetzung der Gruppe wechselte im Laufe der Zeit immer wieder.

Alfred Schwab

1986 Wechsel im Amt des Gebietsvertreters: Eine schwere Krankheit zwang Franz Niedermaier nach 16-jähriger Tätigkeit dieses Amt abzugeben. Als Nachfolger wählten die Gaudelegierten unser Ausschussmitglied Alfred Schwab. Dieses Amt übte der überzeugte Trachtler 12 Jahre lang aus. Somit war die Funktion des Gebietsvertreters vom heutigen Gebiet Inn Salzach 50 Jahre in der Hand eines Lindacher Trachtlers.

1988 gab Franz Niedermaier nach 30-jähriger Vorstandstätigkeit sein Amt als 1.Vorstand wegen Krankheit ab. Der Verein ernannte ihn zum Ehrenvorstand. Als Nachfolger wählte die Generalversammlung den bisherigen 2. Vorstand Anton Schwab ins höchste Vereinsamt.

1988 Gründung der Lindacher Flötengruppe (heute Lindacher Flötenquartett).

Die vierte Lindacher Dirndlgesangsgruppe wirkte von 1988 bis 1997 musikalisch im Vereinsgeschehen mit. 

Im Mai 1989 starb unser Ehrenvorstand Franz Niedermaier. Eine große Anzahl von Trauergästen und 27 Vereinsfahnen gaben ihm das letzte Geleit.

1990 begingen wir mit einem Gottesdienst und einem großen Festabend im Kreise unserer Nachbarvereine und Freunde das 70-jährige Gründungsjubiläum.

1992 trafen sich ausgewählte Plattler-, Musik- und Gesangsgruppen des Gauverbandes I in Burghausen zum traditionellen Gauheimatabend.

1995 feierten wir unser 75-jähriges Gründungsfest verbunden mit der 3. Fahnenweihe. Am 23./24./25. Juni lud unser Verein zu diesem großen Fest nach Burghausen ein.

Unser Festleiter Alfred Schwab stellte einen „schlagkräftigen“ Festausschuss zusammen, um diese Aufgabe zu bewältigen. Zum Auftakt des Festwochenendes fand am Freitag ein Bayerisch-Österreichisches Blasmusiktreffen statt. Sieben Blaskapellen aus dem benachbarten Österreich und aus Bayern sorgten an diesem Abend für ein abwechslungsreiches musikalisches Programm und für einen Ohrenschmaus für alle Freunde der Blasmusik. Der große Festheimatabend fand am Samstag – nach dem Totengedenken in der Kirche St. Konrad – im Festzelt statt. Hansl Auer aus Hammerau führte als Ansager die Besucher durch das reichhaltige Programm aus Plattlern, Schnalzern und musikalischen Beiträgen. Der Gauvorstand Max Reitner zeichnete beim Festabend Franz Bettstetter, Philipp Landsberger (sen) und Georg Traßl mit dem Goldenen Gau-Ehrenzeichen für 50-jährige Mitgliedschaft aus.

Patenbitten bei den Alt-Reichenhallern

Kniend v. l.: Werner Fischer, Hans Huber, Anton Schwab,  Hans Steindl, Alfred Schwab

V. l.: Alfred Schwab, Anton Schwab, Georg Traßl, Philipp Landsberger (sen), Franz Bettstetter, Max Reitner
V. l.: Alexandra Schwab, Marianne Niedermaier, Antonie Unterhuber, Christa Huber, Manuela Heimeder
Neue Fahnenspitze nach dem Original der ersten Fahne von 1924

Am Festsonntag empfing der Jubelverein 56 Trachtenvereine aus dem Gauverband I sowie viele Ortsvereine aus Burghausen. Der Festgottesdienst fand im Innenhof der Johannes-Hess-Schule statt. Höhepunkt im Anschluss an den Festgottesdienst war die Segnung der neuen Vereinsfahne durch Monsignore Johann Lempertseder

Die neue Fahne vor dem Festaltar

Im Anschluss brachten die Festfrauen des Jubelvereins die Fahnenbänder an: Fahnenbraut Alexandra Schwab, Fahnenmutter Marianne Niedermaier, Trauermutter Antonie Unterhuber und Patenbraut Christa Huber vom Patenverein Alt-Reichenhall.

Als Dank für die Übernahme der Patenschaft wurde die Fahne der Alt-Reichenhaller von der Lindacher Patenbraut Manuela Heimeder mit einem zusätzlichen Band verschönert.

Unter den Klängen der elf Musikkapellen zogen die Trachtler am Nachmittag durch die Stadt und wurden dabei von vielen Zuschauern begrüßt, obwohl sich die Sonne nicht gerade von ihrer besten Seite zeigte.

Festfrauen und Fahne beim Kirchenzug

2000 80. Gründungsfest mit Festgottesdienst in der St. Konrad Kirche und Heimatabend in der Wacker-Festhalle.

Kronentanz der Aktiven beim Festheimatabend
Standkonzert vor dem Rathaus in Minakutschi

2003 folgten einige Mitglieder der Lindacher Blaskapelle und der Lindacher Trachtler einer Einladung des Burghauser Städtepartnervereins zu einer neuntägigen Japanreise. Die Reise war ein Gegenbesuch in die japanische Stadt Minakutschi, von welcher schon mehrere Gruppen bei uns hier in Burghausen zu Besuch waren.

Die Lindacher zeigten im Land der aufgehenden Sonne bayerisches Brauchtum und durften im Rahmen eines umfangreichen Besuchsprogammes in vielen japanischen Städten, wie Osaka, Minakutschi, Hiroshima und Tokio eine Menge an beeindruckenden Erlebnissen mit nach Hause nehmen.

Das Lindenheim – Mittelpunkt der Landesgartenschau 2004 – wurde nach längerer Diskussion im Burghauser Stadtrat schließlich den Lindacher Trachtlern als zukünftiges Vereinsheim zugesprochen. Im Mai 2005 begann die 12-monatige Umbauphase des alten Anwesens.

Im August 2006 fand in der Messehalle unser erster „Abend der Blasmusik“ statt.

Aus der Kinder-Flötengruppe heraus entstand mit Daniela Greimel, Lucia Reichert und Bettina Reseneder etwa im Jahr 2003 das (Lindenheimer-) Flötentrio. Bald musizierten die Mädchen gemeinsam mit Katharina Staudhammer auch als Saitenquartett in verschiedenen Besetzungen und zur gleichen Zeit traten Lucia und Bettina als Lindenheimer Zwoagsang bei verschiedenen Anlässen auf (Zwieseler Jugendfinkenpreisträger 2005).

Alle drei Gruppen waren beim Alpenländischen Volksmusikwettbewerb in Innsbruck erfolgreich vertreten. Bei ihren zahlreichen Auftritten in Ober- und Niederbayern sowie bei Volksmusikseminaren z.B. in Grottenhof/Steiermark machten die musikalischen Mädchen viele neue Bekanntschaften. Mit dem Eintritt ins Berufsleben von Katharina und Bettina im Jahr 2009 beendeten die „Lindenheimer“ ihre gemeinsame Musikantenlaufbahn, doch die Freundschaft unter den vier Mädchen besteht weiter.

v. l.: Lucia Reichert, Katharina Staudhammer, Daniela Greimel, Bettina Reseneder
Lindacher Blaskapelle stimmt auf das Weisenblasen ein

Im Anschluss brachten sechs verschiedene Gruppen ihre schönsten Weisen zu Gehör. Über 1000 Besucher lauschten an diesem lauen Sommerabend begeistert den sanften Tönen, welche auf der anderen Uferseite entsprangen. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen entschied sich die Lindacher Blaskapelle, zusammen mit dem Verein auch 2010 wieder ein Weisenblasen durchzuführen. Und wieder war es eine großartige Veranstaltung, welche jetzt im Zweijahresrhythmus am schönen Wöhrsee mit erlebt werden darf.

Die Idee von Kapellmeister Alfred Schwab, am Wöhrsee ein Weisenblasen zu veranstalten, wurde von 1. Bürgermeister Hans Steindl sehr begrüßt. Gerne übernahm er auch die Schirmherrschaft für diese neue Veranstaltung, die am Sonntag den 23. August 2009 von der Lindacher Blaskapelle eröffnet wurde.

Zu Beginn des Jahres 2009 bewarb sich der Verein zum dritten Mal in seiner Vereinsgeschichte um die Ausrichtung des größten Trachtenfestes in Bayern. In der Delegiertensitzung des Gauverbandes I im Rahmen des Gaufestes in Bad Reichenhall erhielt der Lindacher Trachtenverein, vertreten durch 16 Mitgliedern des Vereins, von 403 Delegierten aus 114 Vereinen einstimmig den Zuschlag.

Durch die zweite Bürgermeisterin Christa Seemann, 1. Vorstand Anton Schwab und dem Festleiter Stefan Niedermeier, wurden die Stadt und der Trachtenverein den Delegierten, unter Vorsitz des Gauvorstandes Peter Eicher, vorgestellt. Die Vorstandschaft, sowie die Vereinsmitglieder freuten sich auf das Gaufest 2011 und setzten alles daran, ein würdiger Gastgeber zu sein.

v. l.: Peter Eicher (1. Gauvorstand), Christa Seemann (zweite Bgm. Burghausen), Manfred Adldinger (zweiter Bgm. Bad Reichenhall), Stefan Niedermeier (2. Vorstand), Anton Schwab (1. Vorstand), Sebastian Gasteiger (2. Gauvorstand)

v. l.: Andreas Schröpfer (2. Vorstand), Anton Schwab, Stefan Niedermeier (1. Vorstand)

Anton Schwab trat 2009 aus gesundheitlichen Gründen vom Amt des ersten Vorstands zurück. Der Verein bekam einen neuen jungen Vorstand. Stefan Niedermeier wurde von der Versammlung in das hohe Amt gewählt sowie Andreas Schröpfer in das Amt des zweiten Vorstands.

Trachtenwartin Hildegard Greimel

Unserer rührigen Trachtenwartin Hildegard Greimel ist es zu verdanken, dass sich die Frauen unseres Vereins seit unserem 90-jährigen Gründungsfest 2010 im neuen einheitlichen Vereinsdirndl präsentieren. Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren der Wunsch laut, die bisherige, sogenannte Halbtracht zu erneuern, um ein fesches, jedoch auch zum Arbeiten bei Vereinsveranstaltungen geeignetes Gwand zu erhalten. Hildegard nimmt dieses Projekt im Frühjahr 2009 in Angriff. Die Farben der Halbtracht (blauer Rock, schwarzes Oberteil) und der Schnitt wurden beibehalten, doch auf den teuren Samt und die Schnürung des Oberteils wurde verzichtet. So entstand ein bequemes und kostengünstiges Vereinsdirndl, in dem unsere Frauen nicht nur bei Vereinsveranstaltungen sondern auch bei privaten Anlässen eine gute Figur machen.

Im Spätsommer 2009 wurde das erste Modell von Hildegard vorgestellt. Die Resonanz war überwältigend – mit 30 Vorbestellungen an diesem Abend hat niemand gerechnet. Unter den Auftraggeberinnen war auch unsere zweite Bürgermeisterin Christa Seemann, die damit besonders im Gaufestjahr ihre Zugehörigkeit zum Verein und ihre Unterstützung der Trachtensache zur Geltung bringt. Im April 2010 wurde eine „Einweihungsfeier“ für’s neue Gwand abgehalten. Mit dabei Erna Wallnig aus Tarsdorf, in deren Trachtenschneiderei alle Dirndlkleider gefertigt worden waren, mittlerweile an die 70 Stück.

Unsere Frauen im neuen Vereinsdirndl

Mit einem Jahr Verspätung – jedoch durchwegs gelungen – feierten die Burghauser Sängerinnen im Jahr 2010 ihr 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass luden Sabine Staudhammer, Conny Reichert und Petra Hausleitner am 12. Juni 2010 befreundete Musikanten und Sänger zur ersten Laterndl-Serenade auf die Burghauser Burg ein.


So musizierten an einem lauen Sommerabend die Maultrommelmusik Grave, das Rottaler Musikantentrio, die Burgbankerlmusi, der Vierviertel Zwoagsang, die Lindacher Geigenmusik sowie die Jubilarinnen selbst, nachdem gleich zu Beginn in der Hedwigskapelle gemeinsam mit Zelebrant Pfarrer Edi Mayer eine Dankandacht gestaltet worden war. Sprecher Hans Riederer aus der Gemeinde Enzerweis im Vilstal unterhielt die zahlreichen Zuhörer mit interessanten und amüsanten Gschichtl´n.


Stehend v. l.: Petra Hausleitner, Sabine Staudhammer, Conny Reichert Sitzend v. l.: Lucia Reichert, Simon Doser, Beatrice Niedermeier

Mit Einbruch der Dunkelheit wurden die mitgebrachten Laterndl entzündet, und spätestens bei der letzten Station in der Hauptburg liefen dem ein oder anderen Besucher kleine Schauer über den Rücken, wurden doch die Texte immer spannender und auch die Musikstückl und Lieder bzw. Balladen bewirkten das ihre, so dass dieser stimmungsvolle Abend sicher eine Wiederholung finden wird.

Festgottesdienst in der St. Konrad Kirche

Im Juli 2010 feierten wir unser 90. Gründungsfest mit Festabend. Den würdigen Gottesdienst in der St. Konrad Kirche zelebrierten Stadtpfarrer Josef Stemplinger sowie Stadtpfarrer Franz Aicher und Stadtpfarrer Johannes Willeitner.


Die musikalische Gestaltung lag in den Händen unserer Musik- und Gesangsgruppen. Anschließend zog der Festverein zusammen mit den Paten- und Ortsvereinen in die Wacker Mehrzweckhalle, in der der Festheimatabend stattfand. Festleiter und 1. Vorstand Stefan Niedermeier durfte rund 800 Gäste im Wacker-Festsaal begrüßen

Festzug von der Kirche zur Festhalle

Die Gruppen des Vereins sowie die Gaugruppe und die „Jungen Ramsauer Sänger“ sorgten für einen gelungenen Festabend.


Zudem wurden an diesem Abend verdiente Vereinsmitglieder geehrt. 21 Jahre lenkte Anton Schwab die Geschicke des Vereins. Hierfür wurde er zum Ehrenvorstand ernannt. Für 65-jährige Mitgliedschaft wurde Franz Bettstetter sowie für 70-jährige Mitgliedschaft wurden Hans Unterhuber und Philipp Landsberger (sen) ausgezeichnet.

Kronentanz der Aktiven mit 16 Paaren

2011 Im April starb unser Ehrenmitglied Hans Unterhuber. Mit ihm verlor der Trachtenverein einen besonders verdienten Trachtenkameraden, der jahrzehntelang das musikalische Geschehen im Verein vorbildlich prägte.